05.08.2019
Wir starten am Nachmittag des Tages nach Barhöft. Es wird eine schöne Fahrt in den Abend des Tages. Barhöft empfängt uns mit dem neuen größeren Hafen. Alles
sehr neu und großzügig. Aber am Ende bleibt eine einzige Herrentoilette für alle Hafennutzer!?
06.08.2019
Der neue Tag entwickelt sich bei straffem WSW Wind zu einem schönen und schnellen Törn mitten durch den
Windpark BALTIC 1 zum Zielhafen Hesnaes.
07.08.2019
Unser nächstes Tagesziel soll Kargenaes sein. Wir haben weiter westliche
Winde mit 4-5 Bft. Den Grönsund haben wir hoch am Wind mit Mühe unter Segel gemeistert. Ab Vordingborg lief es besser, aber noch weiter nach West war ohne Kreuz nicht zu machen. Also haben wir uns
entschlossen, das Smaland Fahrwasser nach Nord zu segeln. Da der Segeltag schon recht lang war, haben wir uns entschieden Kerrebaeksminde anzulaufen. Kerrebaeksminde ist ein reizvoller Ort an einem
Kanal zum Kerrebaeks Fjord. Der Ort ist ein beliebter Urlaubsort mit Strand und schönen Restaurationen am Kanal. Aber wie überall in Dänemark, sind die meisten Lokale nur Systemgastronomie – teuer
und wenig einladend. Wir haben nach langem Suchen das Lokal Kanal Kroen gefunden, was uns ein akzeptables Abendmahl serviert hat. Der Hafen ist sehr ordentlich mit allem Komfort.
ahre.08.2019
Heute bläst es, wie angekündigt weiter aus West mit 4-5 Bft. Wir sitzen scheinbar in einer Falle, denn wir müssen
genau gegen den West ankreuzen, um Omö zu erreichen. Wir beginnen mit 2 Reffs im Groß und allem, was unsere Maschine leisten kann. Außer dem Wind ist auch eine respektable Welle gegen uns. Wir geben
unsere Idee auf, weiter nach Omö zu gehen. Wir gehen nach Femö und haben einen angenehmen Anlieger. Zwischenzeitlich hat uns ein Gewitterguß überrascht. Femö ist, wie immer, ein schöner Hafen mit
allen Versorgungsmöglichkeiten und einer angenehmen Umgebung.
Der Wetterbericht bedeutet für die nächste Zeit weiter ordentliche Westwinde, also müssen wir unser Törnziel, ursprünglich Flensburg, neu justieren.
09.08.2019
Wie angekündigt westliche Winde, also entscheiden wir uns, den Guldborgsund zu nehmen und nach Nysted zu gehen. Der Guldborgsund
ist südlich von Nyköbing nur noch eingeschränkt zu nutzen. Wir haben mit 1,60m Tiefgang keine Probleme, aber man muß sich genau a n die Tonnen halten. Dabei haben wir festgestellt, daß Tonnen
vertrieben waren und einige Tonnen die ausgewiesenen Topzeichen mehr hatten.Der südliche Guldborgsund scheint vernachlässigt zu sein. Wir müssen im südlichen Teil des Sunds bis zur Untiefentonne XX
die Maschine nehmen, da uns der Wind genau auf die Nase weht. Ab da haben wir noch einen schönen Anlieger bis nach Nysted.
10.08.2019
Der Wetterbericht sagt für Ende der kommenden Woche ab Donnerstag stürmische Winde an. Sodaß wir unsere Rückfahrt planen. Bei
ordentlichem Westwind haben wir einen weiteren Besuch von Hesnaes geplant. Es war etwas nervig, da wir nach der Umrundung vom Gedser Rev mit Platt vor Laken zu kämpfen hatten. Dazu noch eine
mitlaufende Welle, also mußte an der Pinne ordentlich gearbeitet werden. Bullenstander gesetzt, Bullenstander wieder raus, Großbaum nach Luv, Großbaum nach Lee … Kurz vor Hesnaes haben wir auf
der Steilküste ein Ausflugsrestaurant entdeckt. Also im Hafen den Fischer gefragt, ob das Restaurant aktiv ist und ob es bis abends offen hat. Eindeutig JA war die Antwort. Ein Spaziergang durch
einen schönen Laubwald führte zu diesem reizvollen Lokal Pomle Nakke Traktørsted . Die Betreiber waren sehr nett und das Angebot an Fisch war sehr gut. Der Koch hat uns die Schollen gezeigt, die er
verarbeitet. Wir haben bei einer tollen Aussicht auf das Meer und auf den Hafen Hesnaes die aufgetischten Speisen genossen. Der Rückweg durch den Wald hat die Auswirkung des einsetzenden Regens
gemildert.
11.08.2019
Wir entschließen uns, die Zeit bis zur Überfahrt nach Hiddensee mit einem Besuch in Vordingborg zu nutzen. Mit G2R und Ge2R sind
wir den Grönsund hoch (z.T. sehr hoch) am Wind mit Rauschefahrt nach Vordingborg gesegelt. Vordingborg mit dem schönen Yachthafen und allen Versorgungsmöglichkeiten ist immer ein schönes
lohnenswertes Ziel.
12.08.2019
Heute ist das Ziel Klintholm. Ab Ausgang Grönsund wieder das Problem Platt vor Laken und mitlaufender Welle. Aber wir hatten
eine schnelle Fahrt. Im Hafen war es noch nicht voll. Wegen des Westwindes mit 4-5 Bft hatten wir beim Anlegen etwas Probleme um bei seitlichem Wind in die Box zu kommen. Aber im Anbetracht der
Umstände, kann man unsere Aktion akzeptieren. Später füllte sich der Hafen und wir haben das eine oder andere weniger glückliche Anlegemanöver gesehen. Hafenkino halt! Die Schiffe werden immer größer
– 38 – 40 Fuß und als Mannschaft ein Ehepaar – manche haben eine beeindruckende Seemannschaft gezeigt. Aber man sieht auch viel Elend …
13.08.2019
Es ist SW 4-5Bft angesagt, in Böen 6Bft und es wird von 2 Meter Welle gesprochen. Da für den nächsten Tag kein besseres Wetter
angesagt ist und für Donnerstag straffer Wind aus Süd vorhergesagt ist, starten wir halb acht mit Ziel Vitte. Anfangs ging es sehr gemächlich mit G1R und Ge los. Nach etwa einer Stunde haben wir dann
erst die Genua um ein Reff kleiner gemacht, dann später das Groß auf G2R gestutzt. Letztlich auch die Genua auf Ge2R verkleinert. Anfangs drohte vor uns ein Regenfeld, was bedrohlich aussah, aber es
zog vor uns nach Ost. Mit zunehmender Zeit baute sich die angesagte Welle auf. Wir hatten eine Rausche Fahrt mit halbem Wind. In den großen Wellen lief das Schiff mit 8,5 Kn über Grund und man mußte
höllig aufpassen, daß das Schiff nicht aus dem Ruder läuft. Im Libben wurde es dann ruhiger, also keine Welle mehr, aber der Wind blieb stark. Wir konnten bis zum 3. Tonnenpaar des Libben Fahrwassers
segeln. Dann ging nur noch die Maschine. Die Marina Langer Ort war erstaunlich leer. Der Gang zu EDEKA und ein Besuch in Buhne XI haben der Tag ausklingen lassen.
14.08.2019
Heute bei SW Wind von Vitte nach Neuhof. Anfangs bis nach der Fährinsel mit Motorunterstützung, dann mit einer kleinen
Unterbrechung vor Ummanz unter Segeln bis zum Dänholm Nord. Dann 15:20 Uhr durch die Ziegelgrabenbrücke. In Neuhof einen ordentlichen Liegeplatz gefunden, mit dem Bootsbauer über notwendige
Reparaturen gesprochen und abends im Angelshop ein gutes Fischgericht verspeist. Ein schöner Tag eben. Eigentlich wollen wir morgen noch nach Lauterbach, aber das Ziel, übermorgen die 12:20 Uhr
Brücke in Stralsund zu nehmen, scheint unrealistisch. Es soll dann SW Wind geben und so sehr früh will die Mannschaft nicht aufstehen, also Planänderung…
15.08.2019
Der Tag beginnt mit regnerischem Wetter, aber wir haben einen schönen Südwind. Wir fahren Richtung Palmer Ort Rinne, wollen dort
wenden und Kurs auf HST nehmen. Trotz des nicht sehr freundlichen Wetters läuft das Schiff gut und wir wenden an der Tonne 10 des Palmer Ort Fahrwassers und nehmen Kurs auf die Ziegelgrabenbrücke. Es
läuft sehr gut und wir können die 15:20 Uhr Brücke nehmen. Abends Treffen mit Sportfreunden und ein Besuch im Smutje Bistro. Wir stellen fest, daß wir in den 12 Tagen 336 Meilen gesegelt sind
und mit unserem Törn rings rum zufrieden sind. Morgen dann Reinschiff und nach Hause!
Nach 40 Jahren, in der wir mit der MANNIGFUALD durch die verschiedensten europäischen Meere gepflügt sind, ist es an der Zeit Schluss zu machen! Alles hat seine Zeit! Wir sind nicht traurig, wohl
ist eine Wehmut zu spüren.
Das Wissen, dass das Boot jetzt von einer jungen Familie gesegelt wird, die im ähnlichen Alter ist, wie wir zu Beginn unserer Segelei, und dass der Familienvater als kleiner Steppke schon mehrmals
mit ‚seinem‘ Boot gesegelt ist, freut uns sehr! Dass das Boot in dem Hafen einen Liegeplatz hat, in dem auch mein Klassenkamerad, Rainer Erdmann, sein Boot liegen hat, ist schon etwas besonderes. Es
wurde uns erst vor einer Woche bewusst!!
Er hat uns auch eingangs der Foerde mit seinem Boot begrüßt und unsere letzten Segelmomente festgehalten! Ein Höhepunkt unserer Überführungsfahrt von Freest nach Flensburg! Danke, alter
Klassenkamerad und Segelkumpel!
Macht Euch keine Gedanken um unserer Seelenleben! Es waren 40 sehr schöne Jahre!
Wappen von Leipzig - jetzt auf großer Fahrt